La Colectiva de Masaya – Eine Frauenorganisation in Nicaragua, am 29. April 2022

Freitag, 29. April – 20 Uhr, im Club Voltaire

Vortrag und Gespräch mit Irene Jung, Bruno Gebhart und Winfried Brugger

Das Frauenkollektiv „La Colectiva de Masaya“ engagiert sich als Basisorganisation seit Mitte der 80-er Jahre in Nicaragua erfolgreich im Bereich des Empowerments von nicaraguanischen Frauen, besonders in ländlichen Gemeinden. Dazu gehört die Entwicklung von Führungsfähigkeiten, Alphabetisierung, Gesundheitsförderung, Aufklärung über und Verhinderung von sexualisierter Gewalt, Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen. Aktuell sind nicaraguanische Frauen in Zeiten der Corona-Pandemie verstärkt machistischer Gewalt ausgesetzt, die in Frauenmorde münden können, angesichts eines Staates, der ihren Schutz nicht garantiert. Die Regierung leugnete lange Zeit die Pandemie, die daher in Nicaragua besonders schrecklich wütete. Alle Schutzmaßnahmen wurden anfangs ausschließlich von der Zivilgesellschaft getroffen und auch für La Colectiva de Masaya waren die letzten zwei Jahre voller Herausforderungen.

Die Frauenorganisation hat seitdem auch dank einer Förderung der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg SEZ mit 13 Frauengruppen in 10 Gemeinden und 3 Landkreisen Masayas innerhalb ihrer Alphabetisierungszentren 75 Aktivistinnen und knapp 350 Frauen fortgebildet. Inhalte waren Gesundheitsmaßnahmen bzgl. Covid-19 und Schutzmaßnahmen vor häuslicher Gewalt sowie ein Projekt zum Aufbau ökologischer Waschstationen:

Bei diesen einfachen Waschstellen wird das benutzte Wasser wiederaufbereitet, so dass es für die kleinen Gemüsegärten genutzt werden kann, die den Frauen helfen, die prekäre Ernährungssituation zu verbessern und die Probleme von Pestizid-verseuchten Böden zu mindern. Dies kommt mit den Familienmitgliedern insgesamt über 1.000 Menschen der Gemeinden im Umkreis von Masaya zu Gute.

Das Frauenkollektiv blickt auf eine stabile Zusammenarbeit mit dem Förderkreis für Bildungsprojekte in Nicaragua zurück, die seit Anfang der Neunziger Jahre besteht. Irene Jung hat Jahre lang in Nicaragua in Entwicklungsprojekten gearbeitet und schon damals mit der Colectiva kooperiert. Am 29.04.2022 stellt sie die Graswurzelarbeit des Frauenkollektivs im Club Voltaire vor, um anschließend mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Bruno Gebhart und Winfried Brugger ihrerseits geben als Gründungsmitglieder Einblicke in die Anfänge des Förderkreises und seines Engagements für verschiedene nicaraguanische Bildungsprojekte, darunter auch die Colectiva.

Text und Foto von Irene Jung.

Eine Veranstaltung vom Club Voltaire.

Der Eintritt ist frei. Der Club Voltaire dankt für Spenden für das Frauenkollektiv.

Es gilt die tagesaktuelle Corona-Verordnung.