Podiumsgespräch: Welches Lieferkettengesetz braucht die EU?

Ein Gespräch mit
Camila Rodriguez (Referentin Bildung trifft Entwicklung)
Felix Roll (Initiative Lieferkettengesetz)
Holger Diemer (Nachhaltigkeitsbeauftragter am Universitäts-Klinikum Tübingen)
Norbert Lins (Mitglied des Europäischen Parlamentes CDU)

Wann: 25.04.2023 ab 19 Uhr
Ort: Hofstüble im Bürgerheim
Adresse: Schmiedtorstr. 2 (Eingang im Hof!)
Bus: Haltestelle Bürgeramt direkt gegenüber (Linien 9,11 und 12)

Am 24. April jährt sich die Katastrophe von Rana Plaza zum 10. Mal. 2013 stürzte an diesem Tag in der Nähe von Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesh, ein neunstöckiges Gebäude in sich zusammen. Fünf Textilfabriken, die für internationale Modemarken produzierten, waren darin untergebracht. Beim bis heute größten Unglück in der Geschichte der Textilindustrie starben mehr als 1.130 Menschen, über 2000 wurden verletzt.

Seitdem mehrten sich die Stimmen für ein unternehmerisches Sorgfaltspflichtgesetz in Lieferketten, kurz Lieferkettengesetz. Unternehmen sollen in die Verantwortung genommen werden, wenn in ihrem Herstellungsprozess Menschenrechte verletzt werden. Zurückgehend auf die Initiative des damaligen Bundes-Entwicklungsministers Gerd Müller (CSU) ist seit Januar 2023 das deutsche Lieferkettengesetz in Kraft. Ein Europäisches soll im Mai / Juni verabschiedet werden.

Doch welches Lieferkettengesetz braucht die EU? Was für ein Gesetz unterstützt Unternehmen, die nachhaltig handeln / einkaufen möchten? Was muss darin stehen, damit Menschen und auch die Umwelt geschützt werden? Wie wird garantiert, dass die Worte auf Papier in Taten umgesetzt werden? Und wie können wir in Tübingen mithilfe des Gesetzes diejenigen unterstützen, deren Rechte außerhalb von Deutschland verletzt werden?