DIY: Gestrickter Untersetzer

von Celine Kimball

Stricken ist nicht nur ein schönes, entspannendes Hobby, mit dem man sich selbst und seinen Lieben eine Freude bereiten kann. Man lernt auch die Arbeit, die in die Herstellung von Kleidung gehen kann, noch einmal anders zu schätzen. Zudem hat man einen größeren Einfluss darauf, aus welchen Materialien und in welchen Farben, man seine Kleidungsstücke fertigen und woher man diese Materialien beziehen möchte.

In diesem sehr einfachen DIY für Strick-Anfänger*innen möchte ich Dir die grundlegendsten Bausteine an die Hand geben, sodass auch Du bald dieses praktische Hobby genießen und nach Belieben eigene Kleidung, Accessoires und andere Kleinigkeiten stricken kannst.

Tipps zu Strick-Anleitungen

Im Internet (z. B. auf Ravelry.com) findet man leicht zahlreiche Strick-Anleitungen in vielen Sprachen – teilweise kostenlos, teilweise gegen einen kleinen Aufpreis, um den*die Designer*in zu unterstützen. Anleitungen werden auch oft in Büchern oder Zeitschriften veröffentlicht, die Du im Buchhandel, in Arts & Crafts Läden oder als Abo erwerben kannst. Da die Idee für dieses DIY sehr simpel ist und einen zugänglichen Einstieg ins Stricken bieten soll, habe ich die Anleitung dafür selbst erstellt und mit Bildern unterstützt. Die Bilder zu den in diesem DIY verwendeten Techniken findest Du anschließend an die Anleitung, wo genauer auf die einzelnen Methoden eingegangen wird.

Wenn Dir die Bilder irgendwo nicht weiterhelfen, findest Du zum Beispiel auch auf YouTube viele, gute Tutorials, in denen Du Dir die Methoden schrittweise in Aktion ansehen kannst. Dazu wurden der Anleitung zusätzlich zu den deutschen Beschreibungen in Klammern mit einem 🔍 Symbol auch englische Suchbegriffe beigefügt, da man in englischer Sprache oft mehr Hilfe, aber auch mehr Strick-Anleitungen findet – von daher lohnt es sich auch mit diesen Bezeichnungen vertraut zu sein.

Tipps zu Wolle

Wolle und Stricknadeln sind in vielen Drogerien, aber auch in spezialisierten Wollläden sowie online erhältlich (z. B. im Onlineshop von Wolle Rödel oder in einer der über 60 Filialen – auch in Tübingen). Für dieses Projekt eignet sich ein Garn aus reiner Baumwolle oder Schafwolle am besten, da beide robust, saugfähig und hitzeresistent sind[1]. Soll der Untersetzer hauptsächlich dekorativ sein, ist das Material aber nicht so wichtig.

Tipps zu Stricknadeln

Stricknadeln gibt es aus den verschiedensten Materialien. Die Wahl erfolgt hier hauptsächlich nach individueller Präferenz. Für Beginner*innen werden jedoch Nadeln aus Bambus oder Holz empfohlen, da die Maschen hier nicht so leicht von der Nadel abrutschen können, wie das zum Beispiel bei Nadeln aus Plastik oder Metall der Fall sein kann[2]. Welche Nadelstärke (in mm) am besten funktioniert, steht auf den meisten Garn-Labels drauf. Diese Angabe ist als ungefähre Empfehlung zu verstehen. Es macht also nichts, wenn Deine Nadelstärke ± 0.5 mm von der auf dem Label gelisteten Stärke abweicht. Anweisungen zum Waschen findest Du in der Regel ebenfalls auf dem Garn-Label.

Weißt Du schon in welcher Farbe, Du Deinen Untersetzer stricken möchtest?

Teile Deine Wahl doch gerne mit uns in den Kommentaren!

Und natürlich: Viel Spaß beim Stricken!

[1] Quelle: https://www.uniqueyarndesigns.com/what-is-the-best-yarn-for-coasters/

[2] Quelle: https://brownsheep.com/beginners-guide-to-choosing-the-right-knitting-yarn-and-needles/

 

Du brauchst: (für einen 13 cm x 13 cm Untersetzer)

-ein Knäuel Garn (Stärke 4/mittel, 50 g, 100% Baum- oder Schafwolle)
-ein Paar Stricknadeln (4 mm)
-Maßband oder Lineal
-Schere

Anleitung:

1. 24 Maschen anschlagen

2. 6 Reihen durchgehend rechts stricken

3.
-Reihe 7: Durchgehend rechts stricken
-Reihe 8: Die ersten vier Maschen rechts stricken.
-Dann 16 Maschen links stricken.
-Die letzten vier Maschen rechts stricken.
-Wiederhole Reihe 7 und Reihe 8 bis die Arbeit ca. 10 cm misst.

4. 6 Reihen durchgehend rechts stricken.
5. Maschen abbinden.
6. Die losen Enden kannst Du einfach etwa 2-3 cm kurz schneiden, oder erst etwas in die Arbeit verweben (🔍 weave in ends) und dann kurz schneiden. Dafür gibt es viele verschiedene Methoden, für eine visuelle Veranschaulichung einiger dieser Methoden schau doch mal hier vorbei: Weaving In Your Ends
Hinweis: Das Verweben von Enden ist vor allem für Projekte, die viel bewegt werden (wie z. B. Kleidungsstücke) wichtig und von daher für dieses Projekt optional, aber empfehlenswert, wenn man die Enden aus optischen Gründen etwas verstecken will.

Methoden:

Maschen anschlagen (🔍 long-tail cast on)

Tipp: Für diese Methode braucht man ein langes Garn Ende. Um abzuschätzen, wie viel Garn Du vom verstellbaren Knoten abstehen lassen musst, wickele das Garn so oft um eine Stricknadel, wie Du Maschen anschlagen möchtest (hier 24-mal). Mache den Knoten dann vor diesem langen Ende.

1. Verstellbarer Knoten (🔍 long-tail cast on)

1. Mache eine Schlaufe.
2. Greife den Strang, der nach rechts zum losen Ende führt und lege ihn wie im Bild hinter die Schlaufe.

3. Ziehe das mittlere Stück hoch durch die Schlaufe.
4. Halte diese mittlere Schlaufe aus 3. fest und ziehe an dem Garn Ende, das zum Knäuel führt, um den Knoten festzuziehen.

5. Setze die Schlaufe mit dem losen Ende nach vorne zeigend auf die Stricknadel. Am losen Ende kannst Du sie fester ziehen.

2. Maschen anschlagen

Tipp: Die Nadel wird in der rechten Hand gehalten. Du kannst zur Sicherheit den rechten Zeigefinger auf die vorderste Masche auf der Nadel legen, damit diese nicht abrutscht.

Hinweis: Der verstellbare Knoten zählt bereits als eine Masche.

1. Fahre mit Daumen und Zeigefinger zwischen die Garn Enden. Das lose Ende ist immer vorne und der Strang, der zum Knäuel führt hinten.
2. Das vordere Ende ist über den Daumen gewickelt. Das hintere hinten um den Zeigefinger. Beide Stränge können etwas weiter unten mit den restlichen Fingern festgehalten werden.

3. Führe die Nadel nach unten, so dass sich um den Daumen eine Schlaufe bildet.
4. Fahre mit der Nadel von unten nach oben, unter dem vorderen Strang der Schlaufe durch, in die Schlaufe ein.

5. Gehe von rechts nach links mit der Nadel hinter den vorderen Teil der Schlaufe, die um den Zeigefinger liegt.
6. Führe die Nadel samt Strang aus durch die Mitte der Daumen Schlaufe.

7. Nimm den Daumen aus der Schlaufe.
8. Ziehe an beiden Garn Enden bis die Masche locker an der Nadel anliegt.

3. Rechts stricken (🔍 knit)

(Hinweis: Auf den Bildern 3 bis 6 wurden schon ein bzw. zwei Maschen gestrickt.
Die rechte Nadel wird außerdem logischerweise in der rechten Hand gehalten, die aber für die Bilder in dieser Anleitung die Kamera betätigt hat.
🙂)

1. Gehe mit der rechten Nadel von vorne nach hinten in die Masche rein, sodass der vordere Teil der Masche auf der rechten Nadel liegt.
2. Nimm das Garn, das mit dem Knäuel verbunden ist und lege es gegen den Uhrzeigersinn, also von links nach rechts über die rechte Nadel.

3. Zieh das Garn zwischen die linke und rechte Nadel durch zu Dir ran. Wenn Du die Nadeln etwas von Dir weg neigst, siehst Du, dass in der Mitte hinter der alten Masche der Strang aus 3. verläuft.

4. Hole die rechte Nadel von hinten nach vorne durch das Loch zwischen dem hinteren Teil der alten Masche und dem mittleren Strang aus 4. Die Nadel soll dabei links von dem vorderen Teil der alten Masche sein.
5. Die alte Masche kannst Du jetzt von der linken Nadel nehmen.

4. Links stricken (🔍 purl)

1. Führe das Garn zwischen den Nadeln nach vorne, sodass es zu Dir zeigt.
2. Gehe mit der rechten Nadel von hinten nach vorne, von rechts nach links in den vorderen Teil der Masche, so dass der vordere Barren auf der rechten Nadel liegt.

3. Lege das Garn entgegen des Uhrzeigersinns, hier von rechts nach links über die rechte Nadel.
4. Ziehe das Garn etwas nach rechts an, sodass der hintere Teil der Schlaufe, die Du in 3. um die rechte Nadel gewickelt hast zwischen die beiden Nadeln rutscht.

5. Führe die rechte Nadel von vorne nach hinten durch die alte Masche durch (hinter dem vorderen Barren der alten
Masche vorbei).

6. Die alte Masche kannst Du von der linken Nadel schieben.

5. Maschen abbinden (🔍 cast off)

1. Stricke zu Beginn zwei Maschen rechts.
2. Gehe mit der linken Nadel von links nach rechts in den vorderen Teil der ersten Masche auf der rechten Nadel.

3. Ziehe die erste Masche auf der rechten Nadel über die zweite.
4. Hole die rechte Nadel von hinten nach vorne durch das Loch zwischen der ersten und zweiten Masche.

5. Die erste Masche, die vorher auf der rechten Nadel war, befindet sich jetzt auf der linken und wird
von ihr abgenommen.
6. Stricke nun wieder eine Masche rechts und wiederhole die Schritte 2 bis 6 bis nur noch eine Masche auf der rechten Nadel übrig bleibt.

7. Ziehe die letzte Maschenschlaufe mit der Nadel oder Deinen Fingern groß.
8. Schneide das Garn vom Knäuel los, sodass noch gutes Stück übrig bleibt.

9. Führe das lose Ende durch die Schlaufe.
10. Ziehe das lose Ende fest, um die letzte Masche zu sichern.